Zunaechst sind die Dinger so riesig, dass man Angst haben muss sich zu verlaufen. Meiner Meinung nach koennten die drueber nachdenken am Eingang Lageplaene zu verteilen... Das haette mir bei meinem ersten Einkauf wirklich enorm geholfen! Es gibt ja schliesslich schon Leute, die am Eingang bzw. Ausgang stehen um dort Einkaufswagen zu verteilen und den Shoppern einen schoenen Tag zu wuenschen. Die koennten dann sicher auch die Karten verteilen...
Das naechste, was mich voellig frustriet sind die Mengen, in denen die Produkte verkauft werden... Es ist schon nervig genug, dass hier andere Masseinheiten benutzt werden! Dann muss doch nicht zusaetzlich alles in Grosspackungen verkauft werden. Als Singlehaushalt ohne Gefriertruhe habe ich echt ein Problem. Die Cornflakespackungen sind ca. 2-3 mal so gross wie bei uns. Muesli gibt es nicht wirklich. Fleisch ist in so grossen Portionen verpackt, dass ich noch nicht mal die Haelfte schaffen wuerde (auch bei 3 Mahlzeiten taeglich) bevor es gammelig wird. Eigentlich ist alles ueberdimensioniert erhaeltlich. Ich habe noch nie zuvor Zwiebeln gesehen, die fast die Groesse eines Handballs aufweisen.
Hinzu kommt, dass es abgepackten Kaese in genau 2 Sorten gibt. Ok, geraspelten gibt es noch in einer weiteren Sorte... Die Brotvielfalt beschraenkt sich auf Toastbrot. Davon gibt es dann aber bestimmt 100 Sorten. Presst man eine Scheibe zusammen bleibt sich nicht mehr ueber als ein ordinaerer Wuerfel eines Bettspiels. Aber man bekommt sogar extra weisses Brot. Nach dem saemtliche Bestandteile, die auch nur vermuten lassen, dass sie gesund sein koennten, verschwunden sind, bekommt man es auch angereichert mit Vitaminen...
Zunaechst habe ich mich ueber Joghurt gefreut. Es schien mir, als ob es eine recht grosse Auswahl gibt. Die hat sich fuer mich allerdings schnell eingeschraenkt. Viele Sorten schmecken kuenstlich und vor allem der fettfrei Joghurt ist sehr gewoenungsbeduerftig.
Will man Milch kaufen, steht man vor der naechsten grossen Entscheidung. Will man „normale“, fettreduzierte, extra fettreduzierte, fettfreie, oder gar noch mit Vitaminen angereichert. Bei der fettfreien wunder ich mich allerdings, ob man das ueberhaupt noch als Milch bezeichnen kann. Im Hotel hatte ich das Vergnuegen die mal zu probieren... Wuerde man Spuelwasser weiss faerben, wuerde ich dazwischen vermutlich keinen Unterschied erkennen. Auch die grosse ist wieder etwas gewoehnungsbeduerftig. Man bekommt Milch etweder im „praktischen“ ½ GAL Format oder gleich als ganze GAL.
Mit den Tiefkuehlprodukten hier habe ich mich noch nicht wirklich auseinander gesetzt, da ich diese nicht lagern kann. Doch mir ist aufgefallen, dass man praktisch alles tiefgekuehlt kaufen kann. Das faengt schon beim Fruehstueck an. Egal was man sucht, man sollte in der TK-Abteilung fuendig werden. Was ich noch recht interessant finde ist die Beleuchtung dort. Die Gaenge bestehen aus Schraenken, nicht aus Truhen. Und sie sind dunkel! Dank angerachter Bewegungsmelder wird es hell, sobald man sich in den Gaengen aufhaelt. Geht man weiter, wird es hinter einem auch schon wieder dunkel.
Nach dem bei uns das Dosenpfand eingefuehrt wurde, sind aus vielen Supermaerkten die Dosen komplett verschwunden. Da ist es dann ungewohnt zu sehen, dass man die Dinger hier als 12er, 24er oder gar 36er Pack zu niedrigen Preisen bekommt. Ausserdem ist die Auswahl an Sorten erschlagend. Wem es schwer faellt sich zu etscheiden, wird hier ein Problem bekommen...
An der Kasse wird dann alles in Plastiktueten umgepackt. Man muss fast schon aufpassen, dass man nicht fuer alles eine extra Tuete bekommt... Naja, die Dinger halten auch nicht gerade viel aus. Fuer mich haben sie auch einen guten Nebeneffekt. Ich benutze sie weiter als Muellbeutel. Nur glaube ich nicht, dass ich alle Plastiktueten, die ich jetzt schon habe, in meiner Zeit hier aufbrauchen kann...
Was auch gewoehnungsbeduerftig ist, ist die Sales Tax. Das System hier ist anders als unsere Mehrwertsteuer. Jeder Staat entscheidet selbst ueber die Hoehe der Sales Tax. Dann kommen dazu oft noch Anteile fuer Kommunen und Staedte. Daher ist es moeglich, dass man in jeder Stadt was anderes zahlt. Hinzu kommt, dass die Waren immer ohne diesen Steueranteil ausgewiesen sind. Der wird erst an der Kasse drauf geschlagen...
Es gibt noch eine Sache... Was man hier ueberhaupt nicht kennt, sind Regeln zu den Oeffnungszeiten, wie unser Ladenschlussgesetz. Die Geschaefte koennen hier machen was sie wollen. Angeblich ist der Supermarkt hier auch 24 Stunden geoeffnet. Ich schaetze, dass ich das demnaechst mal testen sollte. Wer wollte denn nicht schon immer mal mitten in der Nacht, am besten noch im Schlafanzug, einkaufen gehen?! Das ist doch die Loesung fuer schlaflose Naechte. Ich werde es bei der naechsten Gelegenheit mal erproben. Mal schauen, ob ich wirklich im Schlafanzug losziehe, oder mich doch noch umziehe... Ich bin mit der allgemein ueblichen Kleidung zu der Zeit ja noch nicht vertraut. Vielleicht sollte ich mich vorher noch mal erkundigen... ;o)
1 Kommentar:
Kannst getrost im Schlafanzug gehen - glaub mir, Du wirst nicht weiter auffallen. Die amerikanische Durchschnittshausfrau geht auch ohne Weiteres in Jogginghose, T-Shirt, Flip-Flops und mit Lockenwicklern im Haar einkaufen - und keinen schert's!
Grüße aus B.O.
Susanne
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